Deutscher Friedensrat e.V.
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Friedensfestival im August 2010

Vom 6.-9. August fand auf dem Alexanderplatz in Berlin ein Friedensfestival statt. Der Deutsche Friedensrat war am 9.8. mit einem Stand vertreten und unser präsentierte auf der Bühne eine internationale Frauengruppe mit dem Projekt "Berlin gegen Krieg". In Berlin lebender Frauen aus dem Iran, den USA, Syrien, Deutschland, Chile und Japan berichteten kurz über ihr Land und äußerten sich zu den aktuellen Konflikten.

Der 9. August ist ja auch der Tag des Abwurfs der Atombombe auf Nagasaki. An dieses schreckliche Verbrechen erinnerte die japanische Vertreterin. Sie las den Stockholmer Appell von 1950 vor. Darin wird die Abschaffung der Atombomben gefordert. (Der Deutsche Friedensrat hat dazu ein Sonderheft herausgegeben; einige Exemplare sind noch vorrätig).

Beifall bekam die Vertreterin aus dem Iran. Es droht ein Krieg gegen den Iran. Sie stellte klar, dass selbst vor dem Hintergrund von eklatanten Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat, ein Krieg gegen das Land die Menschenrechtssituation nicht verbessern würde sondern die Gewalt eskalieren lassen würde. Die Mehrheit der Menschen im Iran wünscht eine gewaltfreie Lösung der Probleme ohne fremde Einmischung. Nur eine gewaltfreie Lösung könnte zur Stabilisierung der Region beitragen.

Eine Kurdin aus Syrien beklagte, dass die Welt durch 26.000 Atombomben bedroht ist. Die NATO-Staaten würden durch ihre Militäreinsätze das Völkerrecht verletzen und die UN-Charta missachten. Die USA gaben pro Jahr eine Billion Dollar für das Militär aus. Nur 20% davon würden reichen, den Hunger in der Welt zu beseitigen.

Eine palästinische Frau aus dem Libanon verdeutlichte mit einem Gedicht die dramatische Lage in ihrer Heimat und rief zu Unterstützung auf. Ebenso wurde von einer gebürtigen Chilenin hingewiesen auf die Notwendigkeit Friedensanstrengungen fortschrittlicher lateinamerikanischer Länder zu unterstützen. Konkret wurden bedrohliche Entwicklungen in Costa Rica, Honduras und Panama angesprochen sowie die laufenden Vorbereitungen der Weltfrauenkonferenz in Caracas 2011.

Eine US-Amerikanerin und Friedensaktivistin wies darauf hin, dass die Attentäter vom 11.9.2001 aus Saudi-Arabien stammten und nicht aus Afghanistan, gegen das deswegen Krieg geführt wird. Der 11.9.2001 habe in den USA mittlerweile die gleiche Funktion wie der Reichstagsbrand in der Nazizeit, weil mit diesem Anlass die Bürgerrechte eingeschränkt wurden. Sie sprach auch die Verantwortlichkeit der Deutschen an, besonders im Zusammenhang mit der Bedeutung des militärischen Nachschubs über die Drehscheibe des Flughafen Leipzig, und der US-Basen in Deutschland. Den Wikileaks-Informanten Bradley Manning erklärte sie zu einem Symbol der Bürgerrechtsbewegung und forderte wegen der zu erwartenden rechtlichen Konsequenzen zu Solidaritätsaktionen für Manning auf.

Als Abschluss wurde gemeinsam die Internationale angestimmt. Die Friedensbewegung war an diesem Tag auf dem Friedensfestival fast nicht vertreten, umso wichtiger war dieser Beitrag. Hier einen Video-Ausschnitt darüber:

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