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... Fortsetzung:
Die USA geben Militärstützpunkte, die sie einmal besessen haben, nur selten wieder auf. Sie mussten das natürlich nach Kriegen tun, z.B. in Norkorea und Vietnam.
Aber es gibt auch andere Beispiele.
1991 mussten die USA nach jahrelangen Protesten der
Bevölkerung aus den Philippinen
abziehen. (Inzwischen versuchen sie allerdings erneut in den
Philippinen Fuß zu fassen und dienen sich an, beim
Dschungelkampf gegen islamistische Terroristen zu helfen).
Im Jahre 2002 mussten die USA ihren Bombenabwurfplatz auf der Insel Vieques in Puerto
Rico aufgeben, nachdem die Einwohner die Insel monatelang besetzt
hatten.
Schon seit Jahren wollen die USA einen "Heliport" im Meer in der Bucht
von Henoko
(Okinawa) errichten, einen neuen Typ von
Militärstützpunkt. Der Heliport soll 2700m lang und
730 m breit und 30m tief sein. Er soll auf ein Korallenriff gebaut
werden und durch zwei Brücken mit dem Land verbunden werden.
Von oben sollen neuartige Kampf-Hubschrauber (MV22-Osprey) und andere
Kampfjets landen. Seitlich sollen Schiffe, auch Atom-U-Boote, anlegen.
Innen unten sind Mannschaftsquartiere für 2000 Soldaten
vorgesehen. Die Baukosten betragen 4 Milliarden US-Dollar, die
komplett von Japan getragen werden sollen, die USA haben sich
lediglich verpflichtet, die Betriebskosten in Höhe von 200
Millionen US-Dollar jährlich zu übernehmen.
Die Bewohner halten seit April 2004 von Sonnenaufgang an vier
Bauplattformen im Meer besetzt, so dass bisher die Probebohrungen
für den Bau nicht stattfinden konnten. Nachdem die japanische
Regierung Ende Oktober 2005 eingesehen hatte, dass sich der 'Heliport'
in Henoko nicht durchsetzen lässt, wurden neue Verhandlungen
mit den USA nötig. Im Mai 2006 wurde jedoch die
militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und Japan durch
ein weiteres Abkommen erneut intensiviert, dabei wurde auch am Heliport
festgehalten, der nur leicht versetzt wird. Der Widerstand der Bewohner
geht weiter.
Am 21. 11. 2005 verließ der letzte US-Soldat die
Luftwaffenbasis von Karshi-Khamabad
(Usbekistan). Dort hatten sich die USA angeblich wegen des Kampfes
gegen den Terror nach dem 11.9.2001 eingenistet. Doch nun bildete sich
eine Gegenkraft heraus: China, Russland, Kasachstan, Kirgisien,
Tadschikistan und Usbekistan bildeten die "Shanghai
Kooperationsorganisation (SCO)". Anfang Juli 2005 forderte die SCO die
USA auf, ein Datum für den Abzug ihrer Truppen aus diesen
Ländern zu nennen. Der usbekische Präsident
kündigte die Nutzung der Basis und die USA musste abziehen.
In Südkorea
gibt es zunehmend Widerstand und Proteste, vor allem wegen der
Erweiterung des Stützpunktes in Pyongtaek. Dabei wurden Bauern
vertrieben und ihre Häuser von Bulldozern plattgewalzt.
Im Januar 2004 gründete sich im Rahmen des Weltsozialforums in
Mumbai (Indien) ein weltweites
Netzwerk gegen Militärstützpunkte. Um
diese zu beseitigen ist natürlich der Widerstand vor Ort
nötig, aber eben auch die weltweite Solidarität. Es
wird an einer Internet-Seite gearbeitet (www.nousbases.org). Vom 7. -
10. November 2005 fand in Kuba eine internationale Konferenz
gegen Militärstützpunkte statt, die leider noch nicht
alle Initiativen vereinte, die sich in Mumbai getroffen hatten. Das
soll nun im Frühjahr 2007 in Ekuador geschehen. Es ist
höchste Zeit, dass die Weltgemeinschaft, die
US-Militärstützpunkte durch solidarisches Handeln
auflöst.
Nach vielen Kriegen gab
es offizielle und inoffizielle Tribunale über
Kriegsverbrechen. Weit besser aber wäre es, das Training von
Angriffskriegen zu verhindern. Das bedeutet, wir müssen alle
fremden Militärstützpunkte in unseren
Ländern schließen und wir müssen
verhindern, dass unser eigenes Militär mit Angriffswaffen
trainiert. Alle Politiker, die die Charta der Vereinten Nationen oder
anderes Völkerrecht oder ihre nationale Verfassung gebrochen
haben, müssen von nationalen und internationalen Gerichten
bestraft werden.